Arbeitsunfall - wer zahlt?
Hast Du als Arbeitnehmer* einen Arbeitsunfall, dann werden sowohl die daraus resultierenden Kosten für ärztliche Behandlungen, als auch die potenziellen Kosten einer Arbeitsunfähigkeit von der zuständigen Berufsgenossenschaft (BG) übernommen.
Welche Genossenschaft dabei für Dich verantwortlich ist, hängt von der Branche ab, in der Du tätig bist. Arbeitest Du beispielweise in der Land-und/oder Forstwirtschaft, dann sind die landwirtschaftlichen BGs für Dich zuständig – ist Dein Arbeitgeber* ein wirtschaftliches Unternehmen, dann sind es die gewerblichen BGs.
Die Berufsgenossenschaften sind Träger der gesetzlichen Unfallversicherungen. Sie sollen die Risiken minimieren, dass überhaupt Arbeitsunfälle und daraus resultierende Arbeitsunfähigkeiten entstehen. So überwachen sie zum Beispiel auch die Arbeitsvorgänge in Unternehmen und können Unfallvermeidungsvorschriften erlassen, die der Prävention von Arbeitsunfällen dienen. Kommt es trotzdem zu einer beruflichen Verletzung, dann unterstützen die BGs Dich finanziell, indem Dir Leistungen gezahlt werden.
Es ist absolut notwendig, Deinen Unfall detailliert zu dokumentieren und diesen Bericht möglichst schnell Deinem Arbeitgeber* vorzulegen. Dieser* meldet den Arbeitsunfall dann nämlich Deiner zuständigen Berufsgenossenschaft. Ein korrekter und genauer Bericht erhöht Deine Chancen, Leistungen (meistens in Form von Zahlungen) zu erhalten.
Das Gehalt, auf das Du auch nach einem Arbeits- oder Wegeunfall angewiesen bist, um Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wird Dir erst mal sechs Wochen lang nach dem Unfall unverändert ausgezahlt. Diese Zahlung erhältst Du wie gewohnt von Deinem Arbeitgeber*. Das ist eine sogenannte Entgeltfortzahlung, die dafür sorgen soll, dass Du Dich frei von finanziellen Sorgen auskurieren kannst. Hast Du nach einem Betriebsunfall mit Folgeschäden und/oder Einschränkungen zu kämpfen, dann kann es sein, dass Du Anspruch auf eine Verletztenrente hast.
Arbeitest Du außerdem in erhöhtem Berufsrisiko, dann kann es sein, dass sich für Dich zusätzlich zur gesetzlichen Unfallversicherung eine private Unfallversicherung lohnt. Zu besonders gefährlichen Berufen zählt übrigens das Bombenentschärfen und das Fensterputzen, aber auch Soldaten* und Leibwächter* sind besonders hohem Risiko ausgesetzt. Die Lohnfortzahlung, das Verletztengeld (≠ Krankengeld der Krankenkasse) und die Verletztenrente sind alle endlich. Hier kann es sich also auszahlen, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen zu haben. Weitere hilfreiche Informationen und Erklärungen zum Thema Berufsunfähigkeit (BU) findest Du hier auf unserer Website.